
Mudhoney
Band
Seit den späten 80ern sind Mudhoney – der Vierer aus Seattle, dessen dreckverkrustete Version des Rocks, durchzogen von ätzendem Witz und mit einem wilden Low End – ein hochprozentiges Tonikum gegen das Lächerliche und das Fade ist.
Dreißig Jahre später erlebt die Welt gerade einen besonderen Höhepunkt für diese beiden Ideale. Aber gerade rechtzeitig sind Sänger Mark Arm, Gitarrist Steve Turner, Bassist Guy Maddison und Schlagzeuger Dan Peters mit Digital Garbage zurück, einer mit Stacheldraht bespickten Sammlung von akustischen Ziegelsteinen. Arm’s raues Gebrüll und die langjährig eingespielte Chemie seiner Bandkollegen machen Digital Garbage zum idealen Ventil für den Druckkochtopf des Jahres 2018. Die eindringlichen Rhythmen zwingen zur Bewegung und Arm’s sardonische Texte bieten eine spaßige Ergänzung zum immer lächerlicher werdenden Nachrichtenzyklus. „Mein Sinn für Humor ist dunkel, und dies sind dunkle Zeiten“, sagt Arm. „Ich nehme an, es wird nur noch dunkler.“ „Ich hätte wirklich gerne Songs darüber geschrieben, einfach nur am Strand abzuhängen und in einen schönen Urlaub zu fahren, aber wissen Sie, das macht sich wahrscheinlich nicht gut im Rock.“
Mudhoney wissen jedoch, was großartigen Rock ausmacht – und die Riffs und die Wut von Digital Garbage werden den Test der Zeit überstehen, auch wenn die Einzelheiten verblassen. „Ich habe versucht, die Dinge etwas universell zu halten, damit dieses Album nicht nur wie aus der Zeit gefallen wirkt – hoffentlich wird etwas von diesem Zeug verschwinden“, lacht Arm. „Man will ja nicht in der Zukunft sagen: ‚Hey, diese Texte sind immer noch relevant. Toll!'“